Gesamter Geopark
Zum Tag des Geotops am Sonntag, den 15. September 2024 wurde im UNESCO-Geopark Thüringen Inselsberg - Drei Gleichen wieder eine Vielzahl von Veranstaltungen für geowissenschaftlich Interessierte angeboten.
Den Anfang machte am Freitag, den 13. September Rainer Fohlert mit der Vorstellung seines neuen Buches „Das vergessene Bergwerk des Georg Christoph Utterrodt“ im Orts- & Tabackpfeifenmuseum in Ruhla. Eigentlich wollte Rainer Fohlert „nur“ etwas über den Beginn des Bergbaus in den Wartbergen erfahren. Bei Archivrecherchen stieß er jedoch schnell auf sehr spannende Informationen zu einem umfangreichen, doch längst vergessenen Bergbauunternehmen auf Silber und Kupfer.
Das „Forschungsfieber“ war ausgebrochen und jede noch so kleine neue Information ließ ein detaillierteres Bild des alten Bergbaus in Schmerbach entstehen. Im Ergebnis ist nun sein neues Buch erschienen. Zur Buchvorstellung waren ca. 40 Interessierte gekommen um den Vortrag zu hören und sein neues Buch zu erwerben.
Saurierfest in Georgenthal mit Nachtwanderung
Das beliebte und bekannte Saurierfest in Georgenthal zog in diesem Jahr wieder viele Familien mit Kindern in die Geopark-Gemeinde. Ein buntes Kinder- und Familienprogramm unter anderem mit zahlreichen Spiel- und Bastelangeboten, Kindertheater, Seifenblasen- & Stelzenshow und Fotobox sorgte für Abswechslung und viel Spaß. Geopark-Geologe Stephan Brauner bot zum Abschluss eine Nachtwanderung auf dem Saurier-Erlebnispfad an. Trotz herbstlicher Temperaturen nutzen mehrere Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, die Saurier auf der GeoRoute 6 mit fachkundiger Führung zu entdecken.
Bromacker mit einem Paläontologen entdecken
Dr. Tom Hübner von der Friedenstein Stiftung Gotha gab am Montag, den 16. September eine Führung an der Ursaurier-Fundstelle Bromacker zwischen Georgenthal und Tambach-Dietharz. 19 Besucherinnen und Besucher lauschten seinen mit viel Witz und Hintergrundinformationen gespickten Ausführungen über die Steinbrüche am Bromacker. Anhand der Gesteine erklärte der passionierte Paläontologe anschaulich, was man bei genauem Hinsehen alles entdecken kann und welche Informationen die Gesteine den Wissenschaftlern preisgeben. Trittsiegel von Ursauriern, Trockenrisse, Spurenfossilien und sogar versteinerte Regentropfen sind nur einige Beispiele davon. Nach dem Besuch des alten TRACO-Steinbruchs und einiger Saurierplastiken am Saurier-Erlebnispfad wandte sich die Gruppe der aktuellen Grabungsstelle zu. Tom Hübner berichtete anschaulich von der Entdeckung des ersten Knochens, des Tambacher Liebespaares und so mancher Begebenheit aus den zurückliegenden Sommergrabungen des bis 2025 laufenden BROMACKER-Projektes. Dabei hob er die besondere Bedeutung des Bromackers für die Wissenschaft hervor: „Thüringen hat mit dem Bromacker einen ähnlich wertvollen paläontologischen Schatz wie das Nachbarbundesland Hessen mit der Grube Messel. Weltweit einmalig!“
Offenes Bergwerk in Friedrichroda
Zum Tag des offenen Bergwerks in der Marienglashöhle Friedrichroda kamen schätzungsweise 600 Gäste, um das Schaubergwerk auf eigene Faust oder mit einer Sonderführung vom Geopark-Geologen Stephan Brauner zu erkunden. Die Sonderführungen widmeten sich dem geheimnisvollen Leben untertage. Höhlenfalter, Höhlenkrebse und Co., die dem Auge meist verborgen bleiben, konnten hier entdeckt werden und auch die Kristallgrotte lud zum Staunen über die geologischen Besonderheiten des alten Bergwerks am Büchig ein.
Fledermäuse in der Tropfsteinhöhle Kittelsthal
In der Tropfsteinhöhle Kittelsthal fanden ganztägig Sonderführungen zum Thema "Winterschlafende Fledermäuse" statt. Anstelle der regulären Führungen nutzten 85 interessierte Besucher die Gelegenheit, tiefere Einblicke in die faszinierende Welt der Fledermäuse zu gewinnen.
Die Sonderführungen vermittelten, wie die nachtaktiven Tiere in der Tropfsteinhöhle Kittelsthal die kalten Wintermonate verbringen. Darüber hinaus wurde auch der Schutz der Fledermäuse sowie hier heimischer Arten thematisiert. Bislang wurden elf verschiedene Arten in der Tropfsteinhöhle Kittelsthal nachgewiesen. Dazu gehören z.B. die Kleine Hufeisennase, das Große Mausohr und die Mopsfledermaus.
Kobaltbergbau in Catterfeld
Über den ehemaligen Kobaltbergbau in Catterfeld wussten Wanderführer Rainer Klein und Lars Pracht vom Verein für Heimatgeschichte und Archäologie St. Johannes Altenbergen / Catterfeld e.V. und vom Förderverein Bergbausiedlung Catterfeld e.V. anschaulich zu berichten und luden zu einem Ausflug an die idyllisch gelegene Kaue an der Kirschallee in Catterfeld ein. Rund 100 Besucher folgten der Einladung und informierten sich an historischer Stelle über den Altbergbau auf Kobalterze.
An Handstücken von Gesteinen, Erzen und Mineralen sowie informativen Schautafeln wurden den Besucherinnen und Besuchern die Geologie des Ziegelberges bei Catterfeld und die Geschichte des ehemaligen Bergbaus sowie die Bergbaufolgearbeiten in der Region nähergebracht. „Sowohl Besucher als auch Ausflügler konnten bei einem Stück selbstgebackenem Kuchen und einer Tasse Kaffee bei strahlendem Sonnenschein einen informativen und schönen Nachmittag bei uns in Catterfeld verbringen und wir danken allen für ihren Besuch und die interessanten Gespräche.“, sagte Lars Pracht vom Förderverein „Bergbausiedlung Catterfeld e.V.“.
Insgesamt waren die Veranstaltungen zum Tag des Geotops 2024 sehr gut besucht und viele Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich über die Naturgeschichte des Geoparks zu informieren.
Wir danken sehr herzlich allen Mitwirkenden, die mit ihren Angeboten den Tag des Geotops 2024 gestaltet und bereichert haben und freuen uns auf eine rege Teilnahme im kommenden Jahr!
Das Geopark-Managementbüro