Wanderweg und Erlebnisstationen
Standort 1: Riesen-Bier
Von der Arnstädter Brautradition und deren Grundlage: Quellwasser
In und um Arnstadt gibt es zahlreiche Quellen, die auch für die früher Besiedlung der Region mitverantwortlich sind. Wasser ist aber nicht nur lebensnotwendig, sondern ist auch der Grundstoff für manch fröhliche Stunden: Arnstadt zählte im 17. Jahrhundert zu den bedeutendsten Bierstandorten Mitteldeutschlands - Raten Sie mal, wieviele Brau- und Ausschankhöfe Arnstadt zu dieser Zeit hatte.
Standort 2: Schlossruine Neideck
Prachtvoll muss es gewesen sein, das Renaissanceschloss Neideck. Graf Günther XLI „der Streitbare“ ließ es in der Mitte des 16. Jahrhunderts errichten. Erhalten blieb der 65 Meter hohe Schlossturm, der mit seiner kupferbeschlagenen Haube die Silhouette der Stadt prägt. Von hier bietet sich ein beeindruckender Blick von den Vorläufern des Thüringer Waldes im Süden bis zu Landeshauptstadt Erfurt im Norden.
Standort 3: Marktplatz Arnstadt
Mitten auf dem Arnstädter Marktplatz sitzt gelassen und selbstbewusst der junge Johann Sebastian Bach. Mit gerade einmal 18 Jahren trat er im Jahre 1703 in Arnstadt seine erste Stelle als Organist an. Hier verliebte er sich in seine erste Frau Maria Barbara und leistete sich so manche Eskapade. Und sicher wusste Johann Sebastian Bach auch eine leckere Bratwurst und ein frisches Bier zu schätzen. Wer auf dem Wanderweg „Vom Bier zur Bartwurst“ unterwegs ist sollte der Johann-Sebastian-Bach-Kirche einen Besuch abstatten.
Standort 4: Riesen-Löffel
Vor den Toren von Arnstadt, am Aufstieg zum Weinberg, soll hier einst einem Riesen, der Löffel aus der Tasche gefallen sein. So ist es in einer Sage von Ludwig Bechstein überliefert. Malen Sie sich vor Ort ein eigenes Bild von der Geschichte. Wie dem auch sei, ist der Löffel der Grund dafür, warum an dem Geo- und Genussweg einfach alles RIESIG ist.
Standort 5: Riesen-Hopfendolde
Der Anbau von Hopfen in der Arnstädter Region und warum dieser hier gut gedeiht.
Die Bitterkeit von Bieren wird vom Hopfen bestimmt. Dies ist somit ein weiterer wichtiger Grundstoff neben dem Malz für die Bierherstellung. Heute sind die endlosen Felder mit den hohen Hopfengerüsten vor allem aus der Hallertau in Bayern bekannt. Doch auch in unmittelbarer Nähe des Geo- und Genussweges wuchsen noch zu DDR-Zeiten Hopfenpflanzen – erfahren Sie hier, warum der Grund hierfür in den letzten Eiszeiten zu suchen ist.
Standort 6: Schottergrube Haarhausen
Die Schottergrube Haarhausen ist ein bedeutendes Geotop des Nationalen GeoPark Thüringen Inselsberg - Drei Gleichen. Hier kann man sehen, wie die Kräfte der Erde wirken: Es ist ein Aufschluss in der sogenannten Eichenberg-Gotha-Arnstadt-Saalfelder Störungszone. Die Gesteine aus der Zeit des Mittleren und Oberen Muschelkalks sowie des Unteren Keupers (vor ca. 240 bis 230 Mio. Jahren) wurden hier stark gefaltet. Bei dem so genannten Schotter handelt es sich streng geologisch betrachtet gar nicht um Schotter, da dessen Entstehung an den Transport und die Ablagerung in einem Fluss gebunden ist. Es sind Kalksteine, die durch die tektonischen Kräfte gestückelt wurden.
Standort 7: Riesen-Runkel
Der Anbau von Runkeln als Futterpflanze im Thüringer Becken und warum sie hier gut wachsen können.
Sie fragen sich, was die Futterrübe, die von den Thüringern Runkeln genannt werden, mit Bier oder Bratwurst zu tun hat? Ganz einfach: Um die unzähligen echten Thüringer Bratwürste herzustellen, brauchen die Fleischer Schweine, die gut gemästet sind. Hierfür wurden im Laufe der Zeit Futterrüben gezüchtet, die hier in der Gegend bis heute auf vielen Feldern wachsen. Wie alle Rüben braucht auch die Runkel sehr fruchtbare Böden. Was denken Sie, wie tief die Wurzel in das Erdreich eindringen kann?
Standort 8: Bratwurstkreisel Holzhausen
Wenn Autofahrern bei der Fahrt von oder nach Holzhausen (Ilmkreis / Thüringen) das Wasser im Munde zusammen läuft, kann es nur am Eingangstor Ortes liegen. Im Schatten der altehrwürdigen Wachsenburg weist die hölzerne Bratwurst auf Thüringens leckerstes Kulturgut hin.
Der im November 2006 eröffnet erste und einzige Bratwurstkreisel der Welt zeigt dem Gast schon von weitem, hier dreht sich alles um die Wurst. Den Höhepunkt der Spirale auf dem Kreisel bildet eine vier Meter lange Thüringer Bratwurst im Weizenbrötchen. Schöpfer der hölzernen Bratwurst ist der Gehrener Holzbildhauer Roland Peppler.
Hinweis für Besucher: Das 1. Deutsche Bratwurstmuseum befindet sich seit 2023 in Mühlhausen und nicht mehr in Holzhausen.
Standort 9: Riesen-Bratwurst
Aus der Geschichte der Bratwurst und die Grundfrage: Aus was und wie entsteht Boden überhaupt?
Mit Boden assoziieren die meisten Menschen eher Dreck oder einfach Erde. Doch Boden ist nicht gleich Boden – es gibt zahlreiche Arten von Boden. Alle haben unterschiedlichste Eigenschaften, je nachdem, aus welchen Ausgangsstoffen sie sich bilden. Wussten Sie, dass der Prozess der Bodenbildung mehrere Jahrtausende in Anspruch nehmen kann? Wie wichtig fruchtbarer Boden auch für „fleischliche“ Genüsse ist, wird eindrücklich hier am 1. Deutschen Bratwurstmuseum gezeigt.
Hinweis für Besucher: Das 1. Deutsche Bratwurstmuseum befindet sich seit 2023 in Mühlhausen und nicht mehr in Holzhausen.
Standort 10: Riesen-Grill
Die Bedeutung des Feuers für den Menschen und die Bedeutung des Bodens für den Menschen
Ob Sie es glauben oder nicht: die Menschheit grillt bereits seit dem 1. Jahrhundert nach Christi – das ist urkundlich belegt. Und was? Natürlich Bratwürste. Der Anbau von Feldfrüchten und die Urbarmachung von Land hierfür sowie die Viehhaltung ist aber noch älter: Seit der Jungsteinzeit, als die Menschen sesshaft wurden, ist dies belegt. Böden sind aber nicht nur wichtig für die Sicherung unserer Ernährung, sondern auch Lagerstätte für Grundwasser oder Bodenschätze
Standort 11: Riesen-Abtsstab
Die urkundliche Ersterwähnung von Bier und Bratwurst im Jungfrauenkloster und warum die Natur die Voraussetzung für die Entstehung einer Kulturlandschaft bildet
Die urkundliche Ersterwähnung von Arnstadt sowie vom benachbarten Mühlberg stammt aus dem Jahre 704. Zusammen mit Großmonra bilden sie die ältesten Orte Thüringens überhaupt. Um die Gründe zu verstehen, versetzt man sich am besten in die ersten „Siedler“: Sie brauchten ein angenehmes Klima, sauberes Wasser, fruchtbare Böden und Wälder – die naturräumliche Ausstattung dieser Region zwischen Thüringer Becken und Thüringer Wald war und ist bestens.