Minerale des Gottlobs in Friedrichroda

14 Minerale wurden in Thüringen erstmals beschrieben. Fünf Erstbeschreibungen stammen vom Gottlob in Friedrichroda, der damit die bedeutendste mineralogische Typuslokalität Thüringens ist. Zwei dieser Minerale wurden erst in diesem Jahrtausend beschrieben und sind bislang von keiner anderen Fundstelle auf der Welt bekannt. Sie stammen beide aus der Grube Glückstern in Friedrichroda.

1827 untersuchte W. Haidinger ein Manganmineral aus Thüringen, das zunächst für Hausmannit gehalten wurde. Er gab diesem neuen Mineral den Namen Braunit zu Ehren des aus Ruhla stammenden Wilhelm von Braun, einem bedeutenden Förderer der Geologie und Mineralogie. Braun hatte auch das Untersuchungsmaterial bereitgestellt. Es stammte von den drei Thüringer Fundstellen Öhrenstock bei Ilmenau, Gottlob und Elgersburg.

1847 beschrieb der bedeutende Thüringer Geologe Heinrich Credner ein neues „Kupfer-Manganerz“ vom Gottlob, das stets zusammen mit Volborthit vorkommt. C. Rammelsberg (1847) untersuchte das Mineral chemisch und schlug den Namen Crednerit vor.

Das gelbgrüne Kupfervanadat Vésingnéit wurde ebenfalls erstmals vom Gottlob beschrieben. C. Guillemin (1955) benannte es zu Ehren von Louis Vésingné dem Präsidenten der französischen Mineralogischen Gesellschaft, der das Untersuchungsmaterial zur Verfügung stellte.

1996 fand der Sammler J. Graf aus Sonneberg auf der Halde der Grube Glückstern ein unbekanntes orangebraunes Mineral. 2000 wurde es wissenschaftlich beschrieben und trägt heute den Namen Gottlobit. Es ist ein seltenes Calcium-Magnesium-Vanadat der Adelit-Gruppe.

2007 wurde ein weiteres neues Mineral von der Grube Glücksstern entdeckt. Es handelt sich um ein Lanthan-Vanadat der Xenotim-Gruppe.

 

Literatur:

Witzke, T. Steins, M.; Doering, T. & Kolitsch, U. (2000): Gottlobite, CaMg(VO4) (OH), a new mineral from Friedrichroda.- Neues Jahrbuch für Mineralogie, Monatshefte, Seite 444-454.

Witzke, T.; Kolitsch, U.; Warnsloh, J.M. & Göske, J. (2008): Wakefieldite-(La), LaVO4, a new mineral species from the Glücksstern Mine, Friedrichroda, Thuringia, Germany. - European Journal of Mineralogy Volume 20 Number 6 (2008), Seite 1135 - 1139.